Samstag, 19. Januar 2008

Tal begegnet Fischer



In diesem kurzen Filmausschnitt berichtet Fischer über seine Anfänge - die russischen Meister waren seine Vorbilder, er hat Russisch gelernt, um die russische Schachliteratur studieren zu können. Am Schluß des Films wird das erste Zusammentreffen Fischers mit dem späteren Weltmeister Michail Tal gezeigt, beim Turnier in Portoroz 1958. Tal begrüßt Fischer am Schachbrett mit einem Lächeln, das schwer deutbar ist - sicher spielt auch der Umstand eine Rolle, daß Tal hier einem Fünfzehnjährigen gegenübersaß. Die Partie endete übrigens remis, nach 41 Zügen - Tal gewann zwei Bauern, aber Fischer wickelte geschickt mit zwei Türmen auf der 7.Reihe zum Remis ab.

In memoriam Robert J. Fischer 1943 - 2008


Der Weltmeister von 1972 bis 1975, vielleicht der genialste, sicher der exzentrischste Spieler in der Geschichte des Schachspiels, Robert ("Bobby") James Fischer, ist am 17. Januar 2008 gestorben. Hier ein schönes, mit absoluter Präzision durchgeführtes Endspiel aus der Partie gegen den deutschen Großmeister Wolfgang Unzicker. Fischer, mit Weiß, am Zug, gewinnt auf eindrucksvolle Weise:
1. Sd5 (greift c7 an und droht gleichzeitig Sf6+ und Läufergewinn) Lc6
2. Sxc7 Lf3
3. Se8 (wenn jetzt Lxg4, Sf6+ und Läufergewinn) Kh6
4. Sf6 Kg7
5. Kf2 (nimmt der schwarze König den Springer, wird der
Läufer geschlagen und Weiß gewinnt das Bauernendspiel) Ld1
6. Sd7 c4
(nimmt Schwarz auf g4, folgt f6 und f7, und der Bauer verwandelt sich
zur Dame, oder der schwarze Läufer geht verloren: Kxf7 Se5+ !)
7. Kg3 und Schwarz gab auf.



Literatur-Tips:

Bobby Fischer: Meine 60 denkwürdigen Partien (Verlag Dr. Eduard Wildhagen / Rattmann, Hamburg o.J.)
Ednar Mednis: Wie schlägt man Bobby Fischer? (Sportverlag Berlin 1993)
David Edmonds/John Eidinow: Wie Bobby Fischer den kalten Krieg gewann (Fischer Taschenbuch)


Das früheste erhaltene Foto von Bobby Fischer.

Mittwoch, 16. Januar 2008

David Bronstein



















Der russische Großmeister David Bronstein (1924 - 2006) gehört zu jener kleinen Gruppe von Ausnahmeschachspielern, die beinahe Weltmeister geworden wären. 1951 spielte er gegen Weltmeister Botwinnik ein Match um die Weltmeisterschaft, das
12 :12 endete, damit behielt Botwinnik seinen Titel.
In der Partie gegen R.Vedder (siehe Diagramm) fand Bronstein - mit Weiß, am Zug - eine geniale Lösung.
Welche?