A. Troitzky gehört zur Elite der Studienkomponisten - hier ein wunderschönes Beispiel aus dem Jahr 1895 - Weiß zieht und gewinnt. Immerhin hat Schwarz die Dame und müßte bei regulärem Verlauf gegen Weiß, der nur Springer und Läufer hat, gewinnen.
Troitzky – Weiß gewinnt ohne Dame Lösung: Der Witz der Aufgabe besteht darin, daß nach 1.c3 fast jeder schwarze Damenzug durch einen weißen Springerzug beantwortet wird, der zum Damengewinn führt – der Springer bietet Schach und bedroht gleichzeitig die Dame (Springergabel) – z.B. Da3 Sc4+ und Damengewinn. Ein Feld ist noch frei – nämlich h6: 1.c3 Dxf4 und Rückzug der Dame auf h6. Also muß Weiß zuerst dieses Feld für die schwarze Dame unzugänglich machen – somit ergibt sich der Lösungszug 1.h6. Wenn Schwarz mit der Dame zieht, sinnvollerweise nach d4, um sich vor dem lästigen Springer in Sicherheit zu bringen, z.B. nach a7, folgt 2.h6xg7 und die Umwandlung des Bauern in eine Dame ist nicht mehr zu verhindern: Weiß hat dann zwei Figuren mehr. Schlägt Schwarz aber den Bauern: 1.... g7xh6, tritt der „Damenfang-Mechanismus“ in Gang: jetzt geht 2.c3 – und wohin auch immer die schwarze Dame sich wendet, sie wird von dem unglaublich wendigen Springer gefangen! (z.B. Db6 Sc4+, ) Wenn Schwarz Dxf4 spielt, folgt g3 mit Damenfang. Troitzky hat in dieser Aufgabe auf geniale Weise zwei Motive – Freibauer und Damenfang – verknüpft.
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Zitate
„Schach ist die komplizierteste Vergeudung menschlicher Intelligenz, die sich außerhalb einer Werbeagentur finden läßt.“ (Privatdetektiv Philipp Marlowe, Hauptfigur in den Kriminalromanen von Raymond Chandler)
"Außer der Philosophie weiß ich kein so gutes Treibmittel des Gehirns, als höchstens Schach und Kaffee." (Jean Paul)
"Die erstaunliche Logik und die mathematische Exaktheit stellen das Schachspiel auf eine Stufe mit jeder exakten Wissenschaft, während Schönheit und Bildhaftigkeit seiner Ausdrucksform im Verein mit künstlerischer Phantasie es in eine Reihe mit allen anderen Künsten rücken läßt." (Gottfried Wilhelm Leibniz)
"Im Schach gewinnt jeder. Hat man Freude am Spiel - und das ist die Hauptsache - ist auch der Verlust einer Partie kein Unglück." (David Bronstein)
"Jeder Schachspieler sollte ein Hobby haben!" "Taktik ist, zu wissen, was zu tun ist, wenn es etwas zu tun gibt. Strategie ist, zu wissen, was zu tun ist, wenn es nichts zu tun gibt." "Es ist immer besser, die Figuren des Gegners zu opfern." "Ich mache Fehler, also bin ich." (Savielly Tartakower)
1 Kommentar:
Troitzky – Weiß gewinnt ohne Dame
Lösung:
Der Witz der Aufgabe besteht darin, daß nach 1.c3 fast jeder schwarze Damenzug durch einen weißen Springerzug beantwortet wird, der zum Damengewinn führt – der Springer bietet Schach und bedroht gleichzeitig die Dame (Springergabel) – z.B. Da3 Sc4+ und Damengewinn. Ein Feld ist noch frei – nämlich h6: 1.c3 Dxf4 und Rückzug der Dame auf h6. Also muß Weiß zuerst dieses Feld für die schwarze Dame unzugänglich machen – somit ergibt sich der Lösungszug 1.h6. Wenn Schwarz mit der Dame zieht, sinnvollerweise nach d4, um sich vor dem lästigen Springer in Sicherheit zu bringen, z.B. nach a7, folgt 2.h6xg7 und die Umwandlung des Bauern in eine Dame ist nicht mehr zu verhindern: Weiß hat dann zwei Figuren mehr. Schlägt Schwarz aber den Bauern: 1.... g7xh6, tritt der „Damenfang-Mechanismus“ in Gang: jetzt geht 2.c3 – und wohin auch immer die schwarze Dame sich wendet, sie wird von dem unglaublich wendigen Springer gefangen! (z.B. Db6 Sc4+, ) Wenn Schwarz Dxf4 spielt, folgt g3 mit Damenfang.
Troitzky hat in dieser Aufgabe auf geniale Weise zwei Motive – Freibauer und Damenfang – verknüpft.
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